Die Verglasung eines Wintergartens ist entscheidend für den sogenannten Treibhaus-Effekt: Das eindringende Sonnenlicht wird teilweise als Wärmestrahlung vom Boden und den Wänden wieder abgegeben. Diese Wärmestrahlung kann das Glas nicht durchdringen, wodurch sich der Innenraum aufheizt. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt vor, dass bei beheizten Wintergärten mit weniger als 50 Quadratmetern Grundfläche die verglasten Seitenwände einen U-Wert (Kennzahl für den Wärmeverlust) von höchstens 1,5 aufweisen müssen. Dachflächen dürfen einen U-Wert von 2,0 nicht überschreiten. Während die Tragekonstruktion in der Regel diese Werte nicht erreicht, können moderne Standard-Doppelverglasungen mit einem U-Wert von 1,1 problemlos die Grenzwerte einhalten. Dreifachverglasungen erreichen sogar einen U-Wert von 0,6. Ein Nachteil dieser Verglasungen ist jedoch, dass sie 50 Prozent des einfallenden Sonnenlichts reflektieren. An trüben Wintertagen wird der Energie-Einspareffekt stark reduziert, da die Sonne den Wintergarten an sonnigen Frühlings- und Herbsttagen nicht ausreichend erwärmen kann.
Bei der Verglasung sollten auch Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden: Im Dachbereich ist Sicherheitsglas zwingend erforderlich, da herabfallende Glasscherben eine erhebliche Verletzungsgefahr darstellen. Verbundsicherheitsglas enthält eine Folie, die verhindert, dass die Scheiben zerbrechen, und ist im Gegensatz zu Drahtglas, das ein Metallgewebe enthält, vollkommen transparent. Allerdings ist es auch teurer. Eine gelegentlich angebotene Alternative ist Acrylglas, besser bekannt unter dem Markennamen Plexiglas. Acrylglas ist eine transparente Kunststoffverbindung aus Polymethylmethacrylat (PMMA) und ist leichter als echtes Glas (etwa halb so schwer). Es ist zäh, splitterfest sowie witterungs- und UV-beständig. Stegplatten aus Acrylglas bestehen aus zwei Scheiben, die durch schmale Kunststoffstege miteinander verbunden sind. Diese Bauweise erhöht die Stabilität und Wärmedämmung, ohne die Durchsicht wesentlich zu beeinträchtigen. Ein Nachteil von Acrylglas ist jedoch, dass es nicht kratzfest ist. Staubablagerungen hinterlassen oft Kratzer, besonders beim Reinigen. Daher sollte trotz der vielen positiven Eigenschaften echtes Glas bevorzugt werden.
Ein immer häufiger angebotenes Feature von Wintergartenherstellern ist selbstreinigendes Glas. Diese Verglasung ist mit einer Spezialbeschichtung versehen, die verhindert, dass sich Schmutzpartikel ablagern. Unter dem Einfluss von UV-Licht werden organische Partikel auf der Oberfläche zersetzt, sodass sie keine feste Bindung mit dem Glas eingehen. Bei stärkeren Regenfällen wird der Schmutz dann weitgehend rückstandslos abgewaschen.
Vorsicht vor sehr günstigen Angeboten
Wie geht man beim Bau eines Wintergartens vor?
Die wichtigste Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss, ist: Wie soll der Wintergarten genutzt werden? Möchten Sie einen besonderen Raum mit viel Licht und Nähe zur Natur schaffen, einen zusätzlichen Wohn- und Arbeitsbereich integrieren oder einen Platz zur Überwinterung von Kübelpflanzen einrichten? Diese Entscheidung beeinflusst sowohl die Lage als auch die Größe des Wintergartens. Bei den technischen und baurechtlichen Aspekten empfiehlt es sich, einen kompetenten, lokalen Fachbetrieb hinzuzuziehen, der Sie bei der Planung und Umsetzung unterstützt.
Mit welchen Kosten muss man rechnen?
Die Kosten variieren je nach Größe, Bauart und Ausstattung des Wintergartens. Zur groben Orientierung kann man sagen, dass ein solider Wohnwintergarten inklusive Fundament und Bauantrag kaum unter 2.500 € pro Quadratmeter zu realisieren ist. Holen Sie mehrere Angebote von Anbietern vor Ort ein, um eine realistische Vorstellung von den Preisen zu bekommen. Referenzobjekte und eine aussagekräftige Ausstellung sind ebenfalls hilfreich, um einen Eindruck von der Qualität der Anbieter zu gewinnen. Seien Sie jedoch vorsichtig bei besonders günstigen Angeboten – in solchen Fällen sollten Sie kritisch nachfragen, besonders wenn der Anbieter aus Regionen kommt, in denen wenig Schnee fällt, da dies auf potenzielle Kompromisse bei der Qualität hinweisen könnte.
Woran sollte man nicht sparen?
Bei der Planung eines Wintergartens sollten Sie nicht an den wichtigen Aspekten wie ausreichenden Lüftungsmöglichkeiten, der richtigen Verglasung und einer schnell reagierenden, ausreichend dimensionierten Heizung sparen. Diese Faktoren können nachträglich nur mit großem Aufwand korrigiert werden, was sowohl Zeit als auch Kosten verursacht. Bei der Beschattung hingegen können Sie später noch gut nachrüsten, wenn dies zu einem späteren Zeitpunkt notwendig wird.